Rainer Maria RILKE nella traduzione di Dario BORSO

tomba di r. m. rilke
(La tomba di Rainer Maria Rilke a Raron, nel Cantone Vallese. I versi recitano: Rose, oh reiner Widerspruch, Lust,
Niemandes Schlaf zu sein unter soviel
Lidern.
)

Requiem für eine Freundin
(Geschrieben 31. 10. – 3. 11. 1908 in Paris.)

Ich habe Tote, und ich ließ sie hin
und war erstaunt, sie so getrost zu sehn,
so rasch zuhaus im Totsein, so gerecht,
so anders als ihr Ruf. Nur du, du kehrst
zurück; du streifst mich, du gehst um, du willst
an etwas stoßen, daß es klingt von dir
und dich verrät. O nimm mir nicht, was ich
langsam erlern. Ich habe recht; du irrst
wenn du gerührt zu irgend einem Ding
ein Heimweh hast. Wir wandeln dieses um;
es ist nicht hier, wir spiegeln es herein
aus unserm Sein, sobald wir es erkennen.
    Ich glaubte dich viel weiter. Mich verwirrts,
daß du gerade irrst und kommst, die mehr
verwandelt hat als irgend eine Frau.
Daß wir erschraken, da du starbst, nein, daß
dein starker Tod uns dunkel unterbrach,
das Bisdahin abreißend vom Seither:
das geht uns an; das einzuordnen wird
die Arbeit sein, die wir mit allem tun.
Doch daß du selbst erschrakst und auch noch jetzt
den Schrecken hast, wo Schrecken nicht mehr gilt;
daß du von deiner Ewigkeit ein Stück
verlierst und hier hereintrittst, Freundin, hier,
wo alles noch nicht ist; daß du zerstreut,
zum ersten Mal im All zerstreut und halb,
den Aufgang der unendlichen Naturen
nicht so ergriffst wie hier ein jedes Ding;
daß aus dem Kreislauf, der dich schon empfing,
die stumme Schwerkraft irgend einer Unruh
dich niederzieht zur abgezählten Zeit – :
dies weckt mich nachts oft wie ein Dieb, der einbricht.
Und dürft ich sagen, daß du nur geruhst,
daß du aus Großmut kommst, aus Überfülle,
weil du so sicher bist, so in dir selbst,
daß du herumgehst wie ein Kind, nicht bange
vor Örtern, wo man einem etwas tut – :
doch nein: du bittest. Dieses geht mir so
bis ins Gebein und querrt wie eine Säge.
Ein Vorwurf, den du trügest als Gespenst,
nachtrügest mir, wenn ich mich nachts zurückzieh
in meine Lunge, in die Eingeweide,
in meines Herzens letzte ärmste Kammer,
ein solcher Vorwurf wäre nicht so grausam,
wie dieses Bitten ist. Was bittest du?
    Sag, soll ich reisen? Hast du irgendwo
ein Ding zurückgelassen, das sich quält
und das dir nachwill? Soll ich in ein Land,
das du nicht sahst, obwohl es dir verwandt
war wie die andre Hälfte deiner Sinne?
    Ich will auf seinen Flüssen fahren, will
an Land gehn und nach alten Sitten fragen,
will mit den Frauen in den Türen sprechen
und zusehn, wenn sie ihre Kinder rufen.
Ich will mir merken, wie sie dort die Landschaft
umnehmen draußen bei der alten Arbeit
der Wiesen und der Felder; will begehren,
vor ihren König hingeführt zu sein,
und will die Priester durch Bestechung reizen,
daß sie mich legen vor das stärkste Standbild
und fortgehn und die Tempeltore schließen.
Dann aber will ich, wenn ich vieles weiß,
einfach die Tiere anschaun, daß ein Etwas
von ihrer Wendung mir in die Gelenke
herübergleitet; will ein kurzes Dasein
in ihren Augen haben, die mich halten
und langsam lassen, ruhig, ohne Urteil.
Ich will mir von den Gärtnern viele Blumen
hersagen lassen, daß ich in den Scherben
der schönen Eigennamen einen Rest
herüberbringe von den hundert Düften.
Und Früchte will ich kaufen, Früchte, drin
das Land noch einmal ist, bis an den Himmel.
    Denn Das verstandest du: die vollen Früchte.
Die legtest du auf Schalen vor dich hin
und wogst mit Farben ihre Schwere auf.
Und so wie Früchte sahst du auch die Fraun
und sahst die Kinder so, von innen her
getrieben in die Formen ihres Daseins.
Und sahst dich selbst zuletzt wie eine Frucht,
nahmst dich heraus aus deinen Kleidern, trugst
dich vor den Spiegel, ließest dich hinein
bis auf dein Schauen; das blieb groß davor
und sagte nicht: das bin ich; nein: dies ist.
So ohne Neugier war zuletzt dein Schaun
und so besitzlos, von so wahrer Armut,
daß es dich selbst nicht mehr begehrte: heilig.
    So will ich dich behalten, wie du dich
hinstelltest in den Spiegel, tief hinein
und fort von allem. Warum kommst du anders?
Was widerrufst du dich? Was willst du mir
einreden, daß in jenen Bernsteinkugeln
um deinen Hals noch etwas Schwere war
von jener Schwere, wie sie nie im Jenseits
beruhigter Bilder ist; was zeigst du mir
in deiner Haltung eine böse Ahnung;
was heißt dich die Konturen deines Leibes
auslegen wie die Linien einer Hand,
daß ich sie nicht mehr sehn kann ohne Schicksal?
    Komm her ins Kerzenlicht. Ich bin nicht bang,
die Toten anzuschauen. Wenn sie kommen,
so haben sie ein Recht, in unserm Blick
sich aufzuhalten, wie die andern Dinge.
    Komm her; wir wollen eine Weile still sein.
Sieh diese Rose an auf meinem Schreibtisch;
ist nicht das Licht um sie genau so zaghaft
wie über dir: sie dürfte auch nicht hier sein.
Im Garten draußen, unvermischt mit mir,
hätte sie bleiben müssen oder hingehn, –
nun währt sie so: was ist ihr mein Bewußtsein?

    Erschrick nicht, wenn ich jetzt begreife, ach,
da steigt es in mir auf: ich kann nicht anders,
ich muß begreifen, und wenn ich dran stürbe.
Begreifen, daß du hier bist. Ich begreife.
Ganz wie ein Blinder rings ein Ding begreift,
fühl ich dein Los und weiß ihm keinen Namen.
Laß uns zusammen klagen, daß dich einer
aus deinem Spiegel nahm. Kannst du noch weinen?
Du kannst nicht. Deiner Tränen Kraft und Andrang
hast du verwandelt in dein reifes Anschaun
und warst dabei, jeglichen Saft in dir
so umzusetzen in ein starkes Dasein,
das steigt und kreist im Gleichgewicht und blindlings.
Da riß ein Zufall dich, dein letzter Zufall
riß dich zurück aus deinem fernsten Fortschritt
in eine Welt zurück, wo Säfte wollen.
Riß dich nicht ganz; riß nur ein Stück zuerst,
doch als um dieses Stück von Tag zu Tag
die Wirklichkeit so zunahm, daß es schwer ward,
da brauchtest du dich ganz: da gingst du hin
und brachst in Brocken dich aus dem Gesetz
mühsam heraus, weil du dich brauchtest. Da
trugst du dich ab und grubst aus deines Herzens
nachtwarmem Erdreich die noch grünen Samen,
daraus dein Tod aufkeimen sollte: deiner,
dein eigner Tod zu deinem eignen Leben.
Und aßest sie, die Körner deines Todes,
wie alle andern, aßest seine Körner,
und hattest Nachgeschmack in dir von Süße,
die du nicht meintest, hattest süße Lippen,
du: die schon innen in den Sinnen süß war.
    O laß uns klagen. Weißt du, wie dein Blut
aus einem Kreisen ohnegleichen zögernd
und ungern wiederkam, da du es abriefst?
Wie es verwirrt des Leibes kleinen Kreislauf
noch einmal aufnahm; wie es voller Mißtraun
und Staunen eintrat in den Mutterkuchen
und von dem weiten Rückweg plötzlich müd war.
Du triebst es an, du stießest es nach vorn,
du zerrtest es zur Feuerstelle, wie
man eine Herde Tiere zerrt zum Opfer;
und wolltest noch, es sollte dabei froh sein.
Und du erzwangst es schließlich: es war froh
und lief herbei und gab sich hin. Dir schien,
weil du gewohnt warst an die andern Maße,
es wäre nur für eine Weile; aber
nun warst du in der Zeit, und Zeit ist lang.
Und Zeit geht hin, und Zeit nimmt zu, und Zeit
ist wie ein Rückfall einer langen Krankheit.
    Wie war dein Leben kurz, wenn du´s vergleichst
mit jenen Stunden, da du saßest und
die vielen Kräfte deiner vielen Zukunft
schweigend herabbogst zu dem neuen Kindkeim,
der wieder Schicksal war. O wehe Arbeit.
O Arbeit über alle Kraft. Du tatest
sie Tag für Tag, du schlepptest dich zu ihr
und zogst den schönen Einschlag aus dem Webstuhl
und brauchtest alle deine Fäden anders.
Und endlich hattest du noch Mut zum Fest.
    Denn da´s getan war, wolltest du belohnt sein,
wie Kinder, wenn sie bittersüßen Tee
getrunken haben, der vielleicht gesund macht.
So lohntest du dich: denn von jedem andern
warst du zu weit, auch jetzt noch; keiner hätte
ausdenken können, welcher Lohn dir wohltut.
Du wußtest es. Du saßest auf im Kindbett,
und vor dir stand ein Spiegel, der dir alles
ganz wiedergab. Nun war das alles Du
und ganz davor, und drinnen war nur Täuschung,
die schöne Täuschung jeder Frau, die gern
Schmuck umnimmt und das Haar kämmt und verändert.
    So starbst du, wie die Frauen früher starben,
altmodisch starbst du in dem warmen Hause
den Tod der Wöchnerinnen, welche wieder
sich schließen wollen und es nicht mehr können,
weil jenes Dunkel, das sie mitgebaren,
noch einmal wiederkommt und drängt und eintritt.

    Ob man nicht dennoch hätte Klagefrauen
auftreiben müssen? Weiber, welche weinen
für Geld, und die man so bezahlen kann,
daß sie die Nacht durch heulen, wenn es still wird.
Gebräuche her! wir haben nicht genug
Gebräuche. Alles geht und wird verredet.
So mußt du kommen, tot, und hier mit mir
Klagen nachholen. Hörst du, daß ich klage?
Ich möchte meine Stimme wie ein Tuch
hinwerfen über deines Todes Scherben
und zerrn an ihr, bis sie in Fetzen geht,
und alles, was ich sage, müßte so
zerlumpt in dieser Stimme gehn und frieren;
blieb es beim Klagen. Doch jetzt klag ich an:
den Einen nicht, der dich aus dir zurückzog,
(ich find ihn nicht heraus, er ist wie alle)
doch alle klag ich in ihm an: den Mann.
    Wenn irgendwo ein Kindgewesensein
tief in mir aufsteigt, das ich noch nicht kenne,
vielleicht das reinste Kindsein meiner Kindheit:
ich wills nicht wissen. Einen Engel will
ich daraus bilden ohne hinzusehn
und will ihn werfen in die erste Reihe schreiender
Engel, welche Gott erinnern.
    Denn dieses Leiden dauert schon zu lang,
und keiner kanns; es ist zu schwer für uns,
das wirre Leiden von der falschen Liebe,
die, bauend auf Verjährung wie Gewohnheit,
ein Recht sich nennt und wuchert aus dem Unrecht.
Wo ist ein Mann, der Recht hat auf Besitz?
Wer kann besitzen, was sich selbst nicht hält,
was sich von Zeit zu Zeit nur selig auffängt
und wieder hinwirft wie ein Kind den Ball.
Sowenig wie der Feldherr eine Nike
festhalten kann am Vorderbug des Schiffes,
wenn das geheime Leichtsein ihrer Gottheit
sie plötzlich weghebt in den hellen Meerwind:
so wenig kann einer von uns die Frau
anrufen, die uns nicht mehr sieht und die
auf einem schmalen Streifen ihres Daseins
wie durch ein Wunder fortgeht, ohne Unfall:
er hätte denn Beruf und Lust zur Schuld.
    Denn das ist Schuld, wenn irgendeines Schuld ist:
die Freiheit eines Lieben nicht vermehren
um alle Freiheit, die man in sich aufbringt.
Wir haben, wo wir lieben, ja nur dies:
einander lassen; denn daß wir uns halten,
das fällt uns leicht und ist nicht erst zu lernen.

    Bist du noch da? In welcher Ecke bist du? —
Du hast so viel gewußt von alledem
und hast so viel gekonnt, da du so hingingst
für alles offen, wie ein Tag, der anbricht.
Die Frauen leiden: lieben heißt allein sein,
und Künstler ahnen manchmal in der Arbeit,
daß sie verwandeln müssen, wo sie lieben.
Beides begannst du; beides ist in Dem,
was jetzt ein Ruhm entstellt, der es dir fortnimmt.
Ach du warst weit von jedem Ruhm. Du warst
unscheinbar; hattest leise deine Schönheit
hineingenommen, wie man eine Fahne
einzieht am grauen Morgen eines Werktags,
und wolltest nichts, als eine lange Arbeit, –
die nicht getan ist: dennoch nicht getan.
    Wenn du noch da bist, wenn in diesem Dunkel
noch eine Stelle ist, an der dein Geist
empfindlich mitschwingt auf den flachen Schallwelln,
die eine Stimme, einsam in der Nacht,
aufregt in eines hohen Zimmers Strömung:
So hör mich: Hilf mir. Sieh, wir gleiten so,
nicht wissend wann, zurück aus unserm Fortschritt
in irgendwas, was wir nicht meinen; drin
wir uns verfangen wie in einem Traum
und drin wir sterben, ohne zu erwachen.
Keiner ist weiter. Jedem, der sein Blut
hinaufhob in ein Werk, das lange wird,
kann es geschehen, daß ers nicht mehr hochhält
und daß es geht nach seiner Schwere, wertlos.
Denn irgendwo ist eine alte Feindschaft
zwischen dem Leben und der großen Arbeit.
Daß ich sie einseh und sie sage: hilf mir.
    Komm nicht zurück. Wenn du´s erträgst, so sei
tot bei den Toten. Tote sind beschäftigt.
Doch hilf mir so, daß es dich nicht zerstreut,
wie mir das Fernste manchmal hilft: in mir.

*

Requiem per un’amica
Parigi, 31/10 – 3/11 1908

Ho morti, e li ho lasciati andare
e stupivo a vederli così in pace,
così presto accasati nella morte, così giusti,
così diversi dalla loro fama. Solo tu torni
indietro; mi sfiori, ti aggiri, vuoi
cozzare in qualcosa che risuoni di te
e ti riveli. Oh, non prendermi quel che
lentamente imparo. Io ho ragione; sei in errore
se hai, commossa, nostalgia di
cose. Noi trasformiamo queste;
non sono qui, le riflettiamo in noi
dal nostro essere appena le riconosciamo.
    Ti credevo assai più avanti. Mi sconcerta
che erri e ritorni proprio tu, che più
di ogni altra donna hai trasformato.
Che ci spaventassimo quando moristi, no, che
la tua forte morte c’interrompesse oscuramente
strappando via il prima dal poi –
ciò riguarda noi; trovare un nesso in ciò
sarà il lavoro che facciamo sempre.
Ma che ti spaventassi tu e ancora adesso
abbia spavento quando spavento più non vale;
che perda un pezzo della tua eternità
ed entri dentro qui, amica, qui,
dove nulla ancora è; che distratta,
per la prima volta distratta nel gran tutto e mezza persa,
non afferrassi il sorgere delle nature infinite
come afferravi qui ciascuna cosa;
che dall’orbita che già ti aveva accolto
la muta gravità di una qualche inquietudine
ti attragga giù verso il tempo contato –
questo mi desta spesso a notte come un ladro che effrange.
E potessi io dire che sol ti degni,
che vieni per generosità, per esuberanza,
in quanto sei così sicura, così in te stessa,
che gironzoli come un fanciullo impavido
di luoghi dove si fa del male –
ma no: tu implori. Questo mi va fin
dentro le ossa e stride come una sega.
Un rimprovero che muovessi da fantasma,
muovessi rancorosa a me quando di notte mi ritiro
nei miei polmoni, nelle mie budella,
nell’ultima più angusta cavità del cuore –
un tale rimprovero non sarebbe crudele
com’è questo implorare. Cosa implori?
    Di’, devo mettermi in viaggio? Hai abbandonato
in qualche posto una cosa che si affligge
e che ti vuole seguire? Devo raggiungere un paese
che non vedesti benché ti fosse affine
quanto l’altra metà dei tuoi sensi?
    Navigherò i suoi fiumi, scenderò
a terra e chiederò di costumanze antiche,
parlerò con le donne all’uscio
e le starò a guardare mentre chiamano i figli.
Terrò a mente come si avvolgon lì
del paesaggio fuori nell’antico lavoro
dei pascoli e dei campi; pretenderò
d’esser condotto innanzi al loro re,
e indurrò i sacerdoti con la corruzione
a pormi innanzi al simulacro più potente
e ad andar via chiudendo le porte del tempio.
Ma allora, quando avrò saputo molto,
contemplerò semplicemente gli animali, che
un che delle movenze loro scivoli di qua
nelle mie giunture; avrò un’esistenza breve
nelle loro pupille che mi terranno
e lentamente lasceranno, placide, senza giudicare.
Mi farò elencare dai giardinieri
molti fiori, così che nei frantumi
dei bei nomi propri riporti
un resto qui di quei cento profumi.
E frutti comprerò, frutti dove la terra
si ritrova ancora, fino al cielo.
    Ché la capivi tu, la pienezza dei frutti.
Li posavi su piatti innanzi a te
e controbilanciavi con colori il loro peso.
E come frutti vedevi anche le donne
e così vedevi i bimbi, dall’interno
spinti nelle forme del loro esistere.
E vedevi te stessa infine come un frutto,
ti cavavi fuori dai tuoi vestiti, ti portavi
allo specchio, ti lasciavi andar dentro fino al tuo
sguardo escluso; e questo rimaneva grande innanzi
e non diceva no: «son io», ma: «questo è».
Così privo di curiosità era infine il tuo sguardo
e così senza possesso, di così vera povertà,
che non desiderava più nemmeno te: santo.
    Così voglio serbarti, come t’introducevi
nello specchio, profondamente dentro
e via da tutto. Perché vieni diversa?
Perché ti smentisci? Perché vuoi darmi
a intendere che in quelle perle d’ambra
attorno al collo tuo restava un po’ della gravezza
di quel peso che non è mai nell’aldilà
d’immagini pacificate; perché mi mostri
nel tuo contegno un cattivo presagio;
cosa ti muove a esporre i contorni
del tuo corpo come le linee di una mano,
così che io non possa più vederli senza fato?
    Vieni qui al lume della candela. Non ho paura
di contemplare i morti. Se vengono,
hanno diritto a soffermarsi
nei nostri occhi quanto le altre cose.
    Vieni qui; staremo un poco in quiete.
Osserva questa rosa sul mio scrittoio;
la luce attorno a lei non è precisamente timida
come sopra te? Nemmeno lei potrebbe essere qui.
Nel giardino là fuori, non mischiata con me,
avrebbe dovuto rimanere o svanire –
be’, resiste così: cosa conta per lei la mia coscienza?

    Non spaventarti se adesso comprendo, ah,
ecco che sale in me: non posso altrimenti,
devo comprendere, anche a costo di morirne.
Comprendere che sei qui. Comprendo.
Proprio come a tentoni un cieco comprende una cosa,
io sento la tua sorte e non so darle nome.
Lamentiamo insieme che uno ti abbia
presa dal tuo specchio. Puoi ancora piangere?
Non puoi. L’afflusso potente delle tue lacrime
l’hai trasformato nel tuo maturo contemplare,
e stavi per convertire così
ogni tuo umore in una forte esistenza
che cresce e circola, in equilibrio e alla cieca.
Allora ti strappò un caso, il tuo ultimo caso
ti strappò indietro dal tuo progresso estremo
giù in un mondo dove gli umori vogliono.
Non ti strappò interamente; strappò solo un pezzo
dapprima, ma allorché attorno a quel pezzo la realtà
aumentò di giorno in giorno sino a renderlo pesante,
tu avesti bisogno di te intera: allora reagisti
e ti staccasti a frammenti dalla legge
con fatica, perché avevi bisogno di te. Allora
ti sgombrasti e dissotterrasti dal caldo humus notturno
del tuo cuore i semi ancora verdi
da cui sarebbe germogliata la tua morte: la tua,
tua propria morte, corrispondente alla tua propria vita.
E li mangiasti, i chicchi della morte tua,
come tutti gli altri, mangiasti i suoi chicchi,
e ti restò un sapore di dolcezza
che non supponevi, ti vennero labbra dolci –
tu, ch’eri dolce già dentro nei sensi.
    Oh, lamentiamo. Sai come il tuo sangue
tornò esitante e controvoglia da una circolazione
senza pari allorché lo richiamasti?
Come ricominciò confuso il piccol circolo
del corpo; come entrò pieno di sospetto
e di stupore nella placenta
e fu improvvisamente stanco di quel lungo ritorno.
Tu lo spronasti, lo spingesti avanti,
lo tirasti a strattoni al focolare
come si tira un branco di animali al sacrificio;
e in più volevi che ne fosse lieto.
E ci riuscisti infine: fu lieto
e accorse e si concesse. A te sembrò,
poich’eri abituata alle altre proporzioni,
che sarebbe stato soltanto per un poco; ma
ora eri nel tempo, e il tempo è lungo.
E il tempo passa, e il tempo aumenta, e il tempo
è come la recidiva di una lunga malattia.
    Quanto fu breve la tua vita se la compari
a quelle ore in cui sedevi e
tacendo piegavi giù le tante forze del tuo
tanto futuro verso quel nuovo germe di bambino
che di nuovo era destino. Oh, lavoro penoso.
Oh, lavoro oltre ogni forza. Lo svolgevi
giorno per giorno, ti trascinavi ad esso
e traevi la bella trama dal telaio
e impiegavi tutti i tuoi fili ad altro scopo.
E alla fine ti restò il coraggio di festeggiare.
    Perché una volta a capo, volesti una ricompensa,
come i fanciulli quando han bevuto
l’infuso dolceamaro che forse ristabilisce.
Così ti premiasti – ché da ogni altro
eri troppo lontana, e ancora adesso; nessuno avrebbe
potuto immaginare quale premio ti andasse bene.
Tu lo sapevi. Sedevi ritta nel letto del parto,
e innanzi a te stava uno specchio che ti restituiva
interamente tutto. Ora, questo tutto eri tu
e interamente innanzi, e dentro lì era solo inganno,
il bell’inganno di ogni donna cui piace
mettersi gioielli e pettinarsi e rifarsi i capelli.
    Così moristi come un tempo morivano le donne,
moristi all’antica nella casa calda
la morte delle puerpere che vogliono
richiudersi e non lo posson più,
poiché quel buio che anche dettero alla luce
ritorna ancora e preme ed entra.

    O non si sarebbe tuttavia dovuto trovare
delle prefiche? Femmine che piangono
per denaro e che si possono pagare
perché urlino la notte, quando si fa silenzio.
Usanze, sì! – non abbiamo abbastanza
usanze. Tutto va e finisce in chiacchiera.
Così devi venire tu, morta, e qui con me
recuperare lamenti antichi. Odi che sto lamentando?
Vorrei gettare la mia voce come
un panno sui cocci della morte tua
e tirarla con violenza finché va in brandelli,
e tutto quanto dico dovrebbe così
andare e congelare avvolto negli stracci di questa voce –
si restasse al lamento. Ma adesso accuso:
non quell’uno che ti ritrasse da te
(non arrivo a distinguerlo, è come tutti),
ma tutti accuso nella sua persona: il maschio.
    Se in qualche parte affiora dal profondo
un tratto di me bambino che ancora non conosco,
forse il tratto più essenziale e puro della mia infanzia –
non voglio saperlo. Un angelo voglio
farne senza neanche guardare,
e lo voglio lanciare nella prima fila
di angeli clamanti che ricordano Dio.
    Ché questo soffrire dura già da troppo,
e nessuno ne è capace; è troppo gravoso per noi,
il soffrire arruffato del falso amore che,
poggiando su prescrizione come su abitudine,
dice di essere un diritto e prolifera dal torto.
Dov’è un maschio che ha diritto al possesso?
Chi può possedere ciò che non tiene se stesso,
ciò che di tempo in tempo solo si prende felicemente
al volo e si ributta lì come un bimbo la palla?
Quanto poco l’ammiraglio può fissare
una nike alla prua della nave
quando la levità segreta del suo nume
la leva via di colpo nel chiaro vento marino,
altrettanto poco può uno di noi chiamare
la donna che non ci scorge più e
prosegue su una striscia sottile della sua
esistenza come per un miracolo, senza infortuni –
a meno che non si abbia vocazione e gusto della colpa.
    Ché questo è colpa, se c’è una qualche colpa:
non arricchire la libertà della persona amata
di tutta la libertà che uno procura in sé.
Noi abbiamo, quando amiamo, appunto solo questo:
lasciar l’un l’altro a sé; ché il tenerci
ci risulta facile e non è neanche da imparare.

    Ci sei ancora? In che angolo sei?
Hai saputo così tanto di tutto ciò
e così tanto hai potuto, allorché te ne andasti
aperta a tutto come un giorno che spunta.
Le donne soffrono: amare significa esser soli,
e gli artisti intuiscono talvolta nel lavoro
che devono trasformare quando amano.
Cominciasti entrambi; entrambi sono in ciò
che una gloria ora ti toglie sfigurandolo.
Ah, eri lungi da ogni gloria. Eri
inappariscente; avevi sommessamente raccolto in te
la tua bellezza come si tira dentro
una bandiera al grigio mattino di un giorno feriale,
e volevi null’altro che un lungo lavoro –
che non è compiuto, tuttavia non compiuto.
    Se ci sei ancora, se in questo buio
c’è ancora un posto dove il tuo spirito
delicato vibri alle piatte onde sonore
che una voce, solitaria nella notte,
suscita nella corrente di un’alta stanza –
allora ascoltami: aiutami. Vedi, noi scivoliamo così,
senza sapere quando, dal nostro progresso giù
in qualcosa che non supponiamo; lì dentro
c’impigliamo come in sogno
e lì dentro moriamo senza destarci.
Nessuno è più avanti. A chiunque ha sollevato
il proprio sangue in un’opera che diviene lunga
può capitare di non più tenerlo alto
e ch’esso segua il peso suo, senza valore.
Da qualche parte infatti c’è un’antica ostilità
tra la vita e il gran lavoro.
A che la riconosca e dica: aiutami.
    Non tornare. Se lo sopporti, sii
morta tra i morti. I morti hanno molto da fare.
Ma aiutami lo stesso senza dover distrarti,
come mi aiuta a volte quello ch’è più lontano: in me.

***

Note

– Il testo è tratto da Rainer Maria Rilke, Requiem per un’amica, cura e traduzione di Dario Borso, con una litografia di Luciano Ragozzino, edizione stampata a mano in tiratura limitata per i tipi de Il ragazzo innocuo, Milano, 2007.

– La traduzione è condotta sul Vol. I dei WERKE, kommentierte Ausgabe in vier Bänden, hrsg. von M. Engel und U. Fülleborn, Insel Verlag, Frankfurt am Main/Leipzig, 1996, pp. 414 – 421.

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23 pensieri riguardo “Rainer Maria RILKE nella traduzione di Dario BORSO”

  1. Rilke conferma una sconcertante attualità, l’anticipazione delle sofferenze della modernità. Qui commemora un’amica morta di parto, si meraviglia del suo voler tornare tra i vivi, accusa come colpevoli tutti gli uomini (il maschio), l’invita a tornare tra i morti (‘i morti hanno molto da fare’), ma alla fine le chiede uno strano e insistente aiuto: dal restare impigliati nel progresso, dall’ostilità tra la vita e il gran lavoro…

    Traduzione dal tedesco che non posso giudicare in sè ma certo apprezzare, molto, nell’esito

    In Rilke ci si potrà sempre specchiare
    Antonio

  2. Sul ruolo di svolta che questo testo occupa nel percorso poetico-filosofico che porterà Rilke alle “Elegie”, cfr. Dario Borso, “Sulla tomba di Rilke”, Osnago, Edizioni Pulcinoelefante, 2000.

    fm

  3. Luigi, parlavo delle traduzioni di Rilke in generale, non solo di quella del “Requiem”. Ad alcune, “storiche”, come quella di Pintor, ad esempio, si resta sempre sentimentalmente legati (per me si tratta della prima che ho conosciuto, ormai moltissimi anni fa), ma strumenti sempre più aggiornati e la continua evoluzione dell’organismo lingua ne sollecitano ampiamente una revisione.

    Ma, come sempre, si tratta solo di un mio personalissimo parere.

    Un saluto a tutti.

    fm

  4. grazie dario, vivo solo e pensoso in assoluto isolamento recessivo qui, su quello che i suoi abitanti stesso chiamano ‘lo scoglio’, battuto dall’umido e dal vento, dove la natura ti entra in casa e dà gioia e dolore senza tregua, dove si dice oggi è maestrale, oggi è scirocco, oggi è tramontana, mamai si dice oggi è oggi. Così ti cercavo, per sapere chissà dove sei, per davvero non parlo con nessuno di tutti quelli che ho incontrato, per davvero sono scomparso e sono scomparsi tutti, e il mio silenzio a volte è troppo rumoroso per non cercare i luoghi dei sopravvissuti, e ti ho trovato qui, a fare un altro dei tuoi regali regali, e mi hai dato un tempo breve e forte nel quale ho risentito l’eco di rilke, dei giorni lontani, della giovinezza, dei quaderni di malte. E’ sera, è notte, solo il mattino mi allieta, solo il mattino torna a illudermi. Tornare a rilke o rimanervi è difficile, oggi, ci vuole coraggio, ci vuole senso dell’orto, tu hai coraggio, io l’orto.

  5. questa poesia, incredibile, é bella nella sua nuova traduzione come una sposa di maggio, bianca e intonsa. è una poesia che dovrebbe essere insegnata nelle scuole, ripetuta a versetti come un testo sacro, cantata a voce sonora, in coro, celebrata nelle liturgie di un amore possibile tra uomo e donna. perché di questo parla. di una possibilità di amore laddove nessuno, e dico nessuno, quindi neanche la donna, rinunci mai alla proprio compito in vita e non muoia mai di morte altrui. rilke temeva solo questo: non servire il proprio compito, non morire della propria morte. lui vi riuscì, lasciandoci un prezioso testamento che invito tutti a leggere e meditare, se possibile raccogliere perché non vada sprecato nel silenzio.

  6. Se di fronte ad un testo come questo, e ad un impianto traduttologico del genere, la tua unica obiezione è questa (magari, potevi almeno chiederti il perché di quel “onde/ombre”), devi essere sicuramente il possessore di un buon vocabolario di tedesco o un grande traduttore di Rilke in incognito. In questo caso, non essere timido: se mi mandi i tuoi lavori te li pubblico.

    E poi, detto tra noi, se guardi bene, di “casi” come quello da te individuato ce ne sono almeno un’altra decina… Non te n’eri accorto?

    Ti saluto.

    fm

  7. faccio ammenda: fra’, metti onde: la colpa è di quel drogato di roberto dossi, che ha composto tutto il requiem a mano: ai piombi, ai piombi!

    db

  8. Caro db, ho corretto…

    Comunque, devo essere drogato anch’io: pur non avendo composto a mano il testo in tipografia, continuo a ritenere che la “risonanza” sia, in certi casi, preferibile al “vocabolario”: vuoi mettere la bellezza e la profondità di “uno spirito che vibra alle ombre sonore” rispetto alle “piatte onde”?

    Quindi…: Roberto Dossi libero! Roberto Dossi forever!!

    fm

    p.s.

    Grazie ancora al nostro sconosciuto “surf(ista)”: è un piacere avere lettori dal sì acuto sguardo, davvero.

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